Spannende Medaillenentscheidungen in Lauchheim-Hülen...
Fahrsportfreunden ist der Name Lauchheim-Hülen ein Begriff, in dem kleinen Ort in Baden-Württemberg finden regelmäßig bedeutende Fahrturniere statt, häufig auch Championate. In diesem Jahr richtete der dort ansässige PSV Schloss Karpfenburg die Deutsche Meisterschaft der Pony- und Parafahrer aus.
Titelverteidiger bei den Pony-Vierspännern war Steffen Brauchle, der Lokalmatador. Er war auch im Jahr 2025 der Beste, sicherte sich zum 16. Mal den Meistertitel. Mit Siegen in allen drei Teilprüfungen setzte er sich unangefochten mit 125,38 Strafpunkten an die Spitze des Starterfeldes. Seit 1992 ist der gelernte Zerspannungsmechaniker im Ponysport unterwegs. Es begann mit Pony „Brocky“ im Einspänner, dann der Umstieg auf den Zweispänner, schließlich die Entscheidung für den Vierspänner. Seitdem hat Brauchle zwölf Medaillen bei internationalen Championaten gewonnen, davon allein sechs Goldmedaillen. Er zählt damit zu den erfolgreichsten Ponyfahrern weltweit.
Vizechampion wurde mit Patrick Harrer ebenfalls ein „Wiederholungstäter“, er stand auch 2024 auf dem Silberrang. 144,44 Strafpunkte sammelte er auf dem jeweils zweiten Platz in Dressur und Gelände, im Kegelfahren langte Platz drei.
Die Bronzemedaille sicherte sich eine Fahrerin aus dem Rheinland, Jana Lörwald war erst am vorigen Wochenende rheinische Meisterin geworden.167,74 Strafpunkte, Platz drei, das war ein riesiger, unerwarteter Erfolg. Jana Lörwald hatte die Deutsche Meisterschaft ursprünglich gar nicht auf dem Turnierplan, Bundestrainer Karl-Heinz Geiger musste sie dazu erst ermuntern. „Sie ist eine sehr engagierte Fahrerin. Ihr fahrerisches Können ist jetzt durchaus so, dass sie sich an größere Aufgaben wagen sollte“, lobt er. Der Platz auf dem Treppchen rechtfertigte sein Vertrauen, die Freude bei Jana Löwald war riesengroß.
Auch bei den Pony-Zweispännern errang ein Titelverteidiger erneut die Goldmedaille. Tim Schäferhoff ist Hufschmied, kommt aus Westbevern in Westfalen. Er sicherte sich auch dank seines Sieges im Kegelfahren mit seinen Ponys Mary Lee und Paul mit 125,93 Strafpunkten den Meistertitel. Die Silbermedaille ging an Carl Holzum (128,70 Strafpunkte), Bronze blieb mit Birgit Kohlweiß aus Weil der Stadt (130,70) im Ländle.
Bei den Pony-Einspännern gab es zwei Sieger, zwei Meistertitel. Aufgrund eines technischen Defektes an der Zeitmessanlage musste laut Regelwerk der betroffene Fahrer zum zusätzlichen Sieger erklärt werden, das war in diesem Falle Edwin Kiefer mit Dream Color. Die daraus folgende Ergebniskorrektur ließ ihn auch zum zusätzlichen Sieger in der kombinierten Prüfung werden. Noch mit funktionierender Zeitmessanlage fuhr Monika Hallasch. Ihr Sieg im Kegelparcours trug maßgeblich zum Gewinn der Goldmedaille bei. Mit Golden Brandy sammelte sie 112,79 Strafpunkte und fuhr mit der Meisterschärpe auf die Ehrenrunde. Denkbar knapp hinter ihr (112,90) gewann Anna Genkinger mit Bella Donna die Silbermedaille. Noch enger war der Abstand zur Bronzemedaillengewinnerin Lisa Marie Tischer. Für sie und ihr Pony Great Dancer standen 112,94 Strafpunkte im Protokoll. Spannende Entscheidung bei den Einspännern, knapper geht es nicht.
DM der Para-Fahrer: Alexander Sievers holt Gold
Während die Ponygespanne ihre Meisterschaften in der Klasse S austragen, starten die Para-Fahrer in der Klasse M. Es ist ihnen überlassen, ob sie mit einem Pony oder einem Großpferd an den Start gehen. Alexandra Sievers hat mit Equistar Lucie ein Großpferd vor der Kutsche, sie wurde mit 128,21 Strafpunkten Deutsche Meisterin 2025. Unter ihrem Mädchennamen Röder hat sie bereits etliche Titel bei Deutschen Meisterschaften, aber auch bei Weltmeisterschaften zu verzeichnen. Silber ging an Patricia Großerichter mit Gentle Man (140,71). Mit dem Ponywallach war Patricia Großerichter unter anderem 2024 Vizeweltmeisterin im niederländischen Exloo. Die diesjährige Bronzemedaillengewinnerin Ivonne Hellenbrand (150,14) hat mit Maibach einen Haflinger angespannt.
„Der PSV Schloss Karpfenburg hat sich wie immer viel Mühe gegeben bei diesem Turnier, das verdient große Anerkennung. Auch die Besucherzahlen waren gut. Hier im Ländle ist doch das Interesse am Fahrsport größer als an einigen anderen Veranstaltungsorten. Leider hat es die letzten Wochen zu wenig geregnet, der Boden im Gelände und im Kegelparcours war doch sehr hart. Manche Pferde fanden so nicht die Sicherheit, den Grip. Deshalb gab es im Kegelfahren einige überraschende Ergebnisse, die das Feld noch einmal neu sortiert haben“, zieht Geiger Bilanz.
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