CHIO Aachen: Platz zwei für deutsche Vierspänner im Nationenpreis - Mareike Harm auf Platz drei in der Einzelwertung
Das deutsche Team mit Mareike Harm, Georg von Stein und Michael Brauchle hat Platz zwei im Nationenpreis der Vierspänner belegt. Einmal mehr gab es kein Vorbeikommen an den Dauer-Siegern aus den Niederlanden, die mit drei Nullrunden im Kegelparcours auch keinen Zweifel aufkommen ließen, dass sie ihren Aachen-Titel verteidigen würden. Platz drei geht an das belgische Team.
Aber auch Mareike Harm und Georg von Stein zeigten fehlerfreie Runden in dem zeitlich sehr knapp bemessenen Kegelparcours im Aachener Fahrstadion. Georg von Stein (Modautal), hatte als zwölfter Starter lange Zeit die Führung übernommen. Er kam ohne Fehler ins Ziel, lediglich 2,15 Zeitstrafpunkte kamen auf sein Konto.
Nur ein paar Zeitstrafpunkte – genauer 0,45 – sammelte auch Mareike Harm (Negernbötel). Mit Platz fünf in der Dressur gestartet, verbesserte sich die Holsteinerin nach dem Gelände auf Platz vier – im Kegelfahren konnte sie dann nochmals einen Platz „gut machen“. Nach Platz vier im vergangenen Jahr ist der diesjährige dritte Platz ihre beste Aachen-Platzierung überhaupt. „Mega, mega, Wahnsinn“, freute sich Mareike Harm, die die einzige Frau im 24-köpfigen internationalen Starterfeld war. „Ganz besonders toll war auch das Gelände, das lief einfach“, sagte sie, die eigentlich für ihre Dressur-Stärke bekannt ist und mit Platz acht im Gelände auch in der Aachener Soers richtig starke Runden in den acht Hindernissen zeigte. Neu in ihrem Gespann ist Friedolin, der in allen drei Teilprüfungen vorne in ihrem Gespann lief, aber auch erst seit vier Wochen bei ihr ist. „In der Dressur fehlte da vielleicht noch ein bisschen die letzte Harmonie, das muss sich jetzt noch etwas finden“, so ihr Fazit.
"Viel Ruhe im Gespann"
Auch Georg von Stein, der am Geländetag Probleme im vierten Hindernisse hatte, fuhr im Kegelparcours souverän.
„Das war eine ganz tolle Runde, es war viel Ruhe im Gespann, die Pferde waren ganz sicher, er ist stramm vorwärts gefahren, das passte alles“, lobte Geiger. Georg von Stein erklärte, dass er sein Pferd Jarodelviro, der in der Dressur vorne gehe, als Stangenpferd eingesetzt habe, und das toll funktioniere. „Er hat viel Trab, geht immer vorwärts und muss nicht so häufig angaloppieren, dadurch kommt viel Ruhe ins Gespann“, erklärte er. Nach Platz neun in der Dressur, Platz 20 im Gelände und Platz sieben im Kegelfahren beendet er die Kombinierte Wertung auf Rang zwölf.
Gelände-Sieger mit Problemen
Nicht ganz so rund lief es dagegen für den dritten deutschen Teamfahrer Michael Brauchle. Der Baden-Württemberger hatte am Vortag noch die Geländeprüfung in der Aachener Soers gewonnen. Im Kegelparcours fielen gleich drei Bälle von den Kegeln, ein paar Zeitfehler kamen auch noch dazu. So rutschte er von Platz vier der Zwischenwertung auf Platz sechs der Einzelwertung. Der Sieg ging einmal mehr an Weltmeister Boyd Exell aus Australien vor Altmeister Ijsbrand Chardon aus den Niederlanden.
Bundestrainer Karl-Heinz Geiger zog eine positive Bilanz: „Grundsätzlich bin ich super zufrieden, wenn wir noch ein paar Punkte nach der Dressur mehr gehabt hätten, wie sonst meistens von Mareike, wäre es auch in diesem Jahr ganz knapp geworden.“
1.Juli 2023
CHIO Aachen: Michael Brauchle gewinnt Geländeprüfung - Deutsches Team auf Platz zwei in Nationenpreis-Wertung
Michael Brauchle hat in der Aachener Soers einmal mehr seinen Ruf als Geländespezialist bestätigt: Mit der schnellsten Zeit in den acht Hindernisse gewinnt er zum insgesamt fünften Mal die Geländeprüfung des Nationenpreises Fahren. Das deutsche Vierspänner-Team verbessert sich von Platz drei auf Platz zwei vor dem abschließenden Kegelfahren am Sonntag.
„Der Marathon war schon schwer, aber die Pferde haben einen tollen Job gemacht“, lobte Michael Brauchle seine vier Pferde Carola, Djamilo, Don und Quidditch S. „Aachen ist für die Pferde immer etwas Besonderes, allein die Atmosphäre mit den vielen Zuschauern, die Lautsprecher und heute dann noch der Boden, der durch den Regen auch etwas weich geworden ist, aber die Hindernisse waren alle gut zu fahren mit schöner Linienführung“, so das Fazit des Geländespezialisten aus Aalen in Baden-Württemberg. Er war so schnell, dass er sich in Hindernis drei sogar die zwei Strafpunkte für ein abgeworfenes Teil erlauben konnte. „Das war absolut unnötig“, ärgerte sich Brauchle. „Da habe ich einmal zu viel gebremst und die Kutsche ist hinten etwas weggedriftet.“ Brauchle siegte trotzdem mit insgesamt 105,45 Punkten vor dem Australier Boyd Exell, der auf 106,46 Punkte kam. Auf den Plätzen drei und vier in der Geländeprüfung folgten die beiden niederländischen Mannschaftsfahrer Koos de Ronde und Ijsbrand Chardon.
Mareike Harm mit Top-Zeiten im Gelände
Schnelle Runden in den acht Geländehindernissen zeigte auch Brauchles Teamkollegin Mareike Harm, die eigentlich eher für ihre Top-Dressurergebnisse bekannt ist (Platz fünf in der Dressur in Aachen, Sieg in der Vierspänner-Dressur bei der WM 2022). „Das war richtig super“, freute sich die Holsteinerin und einzige Frau im internationalen Starterfeld nach ihrer Geländeprüfung – Platz acht am Ende. „Mareike ist ganz toll gefahren, das war alles super flüssig“, lobte Bundestrainer Karl-Heinz Geiger (Rechtmehring). „Besonders ihre Stangenpferde sind unbeschreiblich, die kämpfen immer und haben nie einen Hänger.“ Mareike selbst lobte dagegen vor allem ihre Vorderpferde und ganz besonders ihren 19-jährigen französischen Traber Quebec Sautreuil – genannt Sepp. „Sepp ist seit 13 Jahren bei mir und auf ihn kann ich mich immer verlassen“, sagte sie. Sie lobte aber auch Friedolin, der erst seit einigen Wochen bei ihr ist, und neben Sepp als Vorderpferd im Gelände einen Top-Job gemacht habe.
Nicht nur, dass sich Sonne und Regen in der Aachener Soers während der Geländeprüfung abwechselten, auch die Stimmung im deutschen Team wechselte von großem Jubel zu etwas Enttäuschung. Denn beim dritten Fahrer im deutschen Team, Georg von Stein, lief es nicht rund: Er blieb im vierten Hindernis mit seiner Kutsche an einem Pfosten „hängen“ und kam kurzzeitig weder vor noch zurück. Das kostete wertvolle Zeit und damit auch eine Top-Platzierung für den sonst starken Geländefahrer aus Modautal in Hessen - am Ende Platz 20.
Nationenpreis: Team Niederlande vor deutscher Mannschaft
Nach dem Geländefahren bleiben die Niederländer in der Nationenpreis-Wertung vorne (314,33 Punkte), Deutschland macht einen Platz gut (320,26) und zieht am australischen Team vorbei, das auf Platz drei liegt (329,43). „Wir sind natürlich sehr zufrieden, dass wir dank der guten Leistung von Michi und Mareike den Abstand zu Platz eins verringern konnten. Die Niederländer sind zwar sehr stark im Kegelfahren, aber wir hoffen schon, dass wir morgen sechs Punkte aufholen können, wir werden es auf jeden Fall versuchen“, sagte Karl-Heinz Geiger.
Weltmeister Boyd Exell, der nicht nur die Dressur gewann, sondern auch im Gelände Platz zwei belegte, führt mit deutlichem Vorsprung auch die Einzelwertung an (145,38). Es folgt der Niederländer Ijsbrand Chardon (154,63) vor Michael Brauchle (157,45) und Mareike Harm (162,81) auf den Plätzen drei und vier. Georg von Stein liegt nach einer guten Dressur am Donnerstag (Platz ) nun auf Platz 14 in der Zwischenwertung vor dem Kegelfahren.
Am Sonntag geht es ab 10 Uhr für die 24 Vierspänner aus elf Nationen in den Kegelparcours im Fahrstadion. Da entscheidet sich, wer den Nationenpreis 2023 gewinnt.
29.Juni 2023
Dressur: Mareike Harm auf Platz fünf in der Vierspänner-Dressur - Deutsches Fahr-Team nach Dressur auf Platz drei im Nationenpreis
„Das war nicht ganz das erhoffte Dressurergebnis“, bringt es Mareike Harm nach ihrer Dressur auf den Punkt. Die Holsteinerin liefert als letzte Starterin des deutschen Vierspänner-Teams dennoch das beste Ergebnis für die Mannschaft und landet am Ende auf Platz fünf (49,11 Punkte). In der Nationenpreiswertung führen die Niederländer vor dem Team aus Australien und der deutschen Mannschaft mit Georg von Stein, Michael Brauchle und Mareike Harm.
„Friedolin hat das aber ganz gut gemacht“ lobt Mareike Harm ihr neues Stangenpferd, das erst seit vier Wochen bei ihr ist und gemeinsam mit den Pferden G, Raccian und Zazou ihren Vierspänner in der Dressur bildet. „Es fehlte einfach noch etwas die Harmonie bei Mareike im Gespann“, erklärt Bundestrainer Karl-Heinz Geiger.
Das deutsche Team im Nationenpreis der Vierspänner besteht Mareike Harm (Negernbötel), Georg von Stein (Modautal) und Michael Brauchle (Aalen). Als erster Starter für das deutsche Team legt Michael Brauchle einen guten Grundstein mit 51,91 Punkten – am Ende Platz acht. Er lobt seine Pferde Djamilo, Don, Quidditch S und Smiley, erklärt aber auch, dass Smiley doch etwas nervös und mit sich selbst beschäftigt gewesen sei. „Zuhause ist er immer super, aber er macht es sich und mir auf dem Turnier manchmal etwas schwer“, sagt Brauchle über sein Vorderpferd. Der erste Schritt war dann auch nicht ganz geregelt, das kostet Punkte. „Aber die zweite Schrittphase in der Prüfung, die war richtig super bei allen vier Pferden, lobt Brauchle sein Gespann.
Der dritte Mannschaftsfahrer Georg von Stein kommt auch zufrieden aus dem Viereck. „Das hat Spaß gemacht, meine Pferde waren top“, sagt er nach der Dressur. Manöverkritik gibt es direkt im Anschluss vom Bundestrainer: „Der Antritt nach dem Rückwärtsrichten war nicht optimal, das Halten nicht ganz gut, aber alles nur Kleinigkeiten.“ Mit 52,11 Punkten reiht er sich auf Platz neun hinter seinem Teamkollegen Brauchle ein.
Geländehindernisse als Denksportaufgabe
In der Mannschaftswertung haben die Niederländer, Dauersieger im Nationenpreis in Aachen, die Führung mit 90,76 Punkten vor dem Team aus Australien mit 92,96 Punkten. Die Australier haben mit Weltmeister Boyd Exell und Tor von den Berge nur zwei Fahrer im Team – ihnen fehlt also in jeder Teilprüfung ein Streichergebnis. Das deutsche Team kommt nach der Dressur mit den Ergebnissen von Mareike Harm und Michael Brauchle auf 101,02 Punkte. „Die Australier werden uns am Ende hoffentlich nicht allzu gefährlich werden, aber die Niederländer haben drei starke Geländefahrer, das wird am Samstag spannend“, sagt Mareike Harm.
Am Samstag steht die Geländeprüfung in der Aachener Soers als zweite Teilprüfung im Nationenpreis der Vierspänner auf dem Programm. „Das Gelände am Samstag ist sehr technisch und schwer“, so die Einschätzung von Bundestrainer Karl-Heinz Geiger. Erstmalig ist in Aachen der Rheinländer Alexander Flocke für den Parcours der Vierspänner verantwortlich. „Es gibt viele doppelte Ausflaggungen, das ist eine richtige Denksportaufgabe, um im Hindernis den kürzesten Weg zu finden“, erklärt Mareike Harm.
Am Sonntagmorgen geht es für die 25 Vierspänner aus elf Nationen dann nochmal ins Fahrstadion. Dort baut Parcourschef Alexander Flocke dann Kegelparcours als dritte Teilprüfung des Nationenpreises auf dem Programm.
24.Juni 2023
Aachen: Vierspänner-Team benannt - Michael Brauchle, Mareike Harm und Georg von Stein im Team
Drei deutsche Vierspänner starten in diesem Jahr beim CHIO in Aachen: Das sind Mareike Harm , Georg von Stein und Michael Brauchle (Aalen). Diese drei stellen dann auch gleichzeitig die deutsche Mannschaft im Nationenpreis.
Dieses Team hat Anfang Juni zusammen den Nationenpreis in Saumur in Frankreich gewonnen. „Damit stand fest, dass wir auch in Aachen in dieser Besetzung antreten werden“, erklärt Cheftrainer Karl-Heinz Geiger.
Früher wurde Deutschland schon mal von fünf Vierspännern in Aachen vertreten, dann waren es vier und schon in den vergangenen zwei Jahren waren es dann nur noch drei. „Aufgrund des veränderten FEI-Regelwerks dürfen pro Nation leider nur noch drei Teilnehmer starten“, erklärt Cheftrainer Geiger. In diesem Jahr hat der Bundestrainer in Abstimmung mit dem Ausschuss Fahren Mareike Harm, Georg von Stein Michael Brauchle nominiert. Alle sind schon häufig in Aachen am Start gewesen. So wurde Michael Brauchle 2015 dort sogar Einzel-Europameister und hat in der Vergangenheit schon mehrfach den Marathon gewonnen.
Titelverteidiger in der Nationenpreis-Wertung sind einmal mehr die Niederländer, die im vergangenen Jahr vor dem deutschen Team gewinnen konnten. In der Einzelwertung siegte 2022 der Weltmeister Boyd Exell aus Australien, der auch 2023 in der Einzelwertung wieder ein Wort mitreden wird.
Samstag Geländeprüfung in der Soers
Die Vierspänner starten am Mittwoch mit dem Vet-Check der Pferde.
Am Donnerstag beginnt dann um 10.15 Uhr die Dressur als erste Teilprüfung des Nationenpreises.
Freitag steht das Hindernisfahren „Jagd um Punkte“ auf dem Programm, das nicht zum Nationenpreis gewertet wird.
Am Samstag geht es dann um ca. 14 Uhr nach den Vielseitigkeitspferden auch für die Vierspänner in die Aachener Soers. Acht Hindernisse stehen auf der ca. 9000 Meter langen Strecke und die Hindernisse müssen möglichst schnell durchfahren werden.
Die dritte Teilprüfung ist dann das Hindernisfahren um 10 Uhr am Sonntagmorgen. Hier entscheidet sich dann wer den Nationenpreis und die Kombinierte Einzelwertung gewinnt.
Zusätzlich ist am Samstagabend um 21.30 Uhr noch der "Merkur-Spielbank-Cup“, eine kombinierte Spring-, Vielseitigkeits- und Fahrprüfung im Hauptstadion. Da startet Michael Brauchle mit seinem Vierspänner gemeinsam mit einem Springreiter*innen und einem Vielseitigkeitsreiter*in im Team.
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