Handle with care

Geht behutsam mit den Pferden um!

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Das kurz vor Olympia aufgetauchte Video der Britischen mehrfachen Dressur-Olympiasiegerin Charlotte Dujardin schockiert. Vielen von uns haben solche Szenen, gerade von dieser Athletin nicht erwartet. Das Video ist 4 Jahre alt...was aber egal ist. Solche Trainingsmethoden wollen wir nicht!

Charlotte Dujardin ist - sicher top beraten - sehr professionell mit der Angelegenheit umgegangen. Das schmälert ihr Fehlverhalten nicht. Das ist sie, als Spitzensportlerin, als ehemaliger Star und Vorbild, dem gesamten Pferdesport schuldig. Sie zeigt sich reumütig in einem offiziellen Statement, und spricht von einer einmaligen Fehleinschätzung der Situation. 

Dujardin hat das Video, nach Bekanntwerden des Vorfalls, und noch vor dem "aufploppen" auf Social Media und in der weltweiten Presse, kommentiert, und ihre Nichtteilnahme an den 33. Olympischen Sommerspielen in Paris, Frankreich 2024 angekündigt.

"Was passiert ist, war völlig untypisch für mich und spiegelt nicht wider, wie ich meine Pferde trainiere oder meine Schüler trainiere, aber es gibt keine Entschuldigung“, sagte sie. „Ich schäme mich zutiefst."

Die FEI hat erstaunlich schnell reagiert, und eine vorläufige Suspendierung der britischen Dressursportlerin, mit sofortiger Wirkung, ab dem Datum der Benachrichtigung, dem 23. Juli 2024, offiziell bekannt gegeben.

In Großbritannien ist am Mittwoch das Video in Nachrichtensendung „Good Morning Britain“ im TV ausgestrahlt worden. Es zeigt grobe Misshandlungen eines Pferdes. 

Dujardin hat bestätigt, dass sie die handelnde Person auf dem Video ist.

Die FEI hatte das Material am Montag vom niederländischen Anwalt Stephan Wensing erhalten. Dieser sagte der britischen Zeitung „Guardian“ zu dem Video:

„Charlotte Dujardin war mitten in der Arena. Sie sagte der Schülerin: „Dein Pferd muss im Galopp die Beine mehr heben.' Sie nahm die lange Peitsche und schlug das Pferd. Seine Klientin habe damals gedacht, das müsse normal sein, weil Dujardin ja Olympiasiegerin sei," erklärte der Anwalt. "Doch dann habe es andere Fälle gegeben. Und dieses Wochenende hat sie schließlich beschlossen, dass ich die Beschwerde bei der FEI einreichen darf.“

FEI-Präsident Ingmar De Vos: „Wir sind zutiefst enttäuscht über diesen Fall, insbesondere im Hinblick auf die Olympischen Spiele. Es liegt jedoch in unserer Verantwortung und ist von entscheidender Bedeutung, dass wir uns mit allen Missbrauchsfällen befassen, da das Wohlergehen der Pferde nicht gefährdet werden darf.“

FEI-Chefveterinär Göran Akerström spricht von einem inakzeptablen Verhalten. „Es ist eindeutig ein erschütterndes Bild.“

Nach Angaben des britischen Pferdesportverbandes BEF wird im Fall Dujardin „Fehlverhalten im Tierschutz“ untersucht. „Die erhobenen Vorwürfe sind schwerwiegend und die Konsequenzen weitreichend“, hieß es.

Das britische Dressur Team galt als Gold-Favorit - ohne Dujardin ist es deutlich geschwächt.

Die Tierschutzorganisation PETA forderte indes erneut Olympische Spiele ohne Pferde.

Der Pferdesport ist in Turbulenzen

Wie sieht es aus im Fahrsport?

Nicht gut - es ist auch in unserer Disziplin nicht Alles OK!

Hat der Fahrsport den Vorteil, dass er nicht so im Rampenlicht steht wie andere Pferdesport Disziplinen?

In der öffentlichen Wahrnehmung auf jeden Fall. Aber wie sieht es in der Fahrsport Community aus?

Wie gehen wir mit negativen Vorfällen, von denen wir wissen um... eine Frage, die wir uns aktuell immer öfter stellen müssen, und die uns als Team, derzeit vor grosse Probleme stellt. 

Wo verläuft die Grenze zwischen Pferdemissbrauch und Training im Fahrsport, von der Einsteigerklasse bis hin zum Spitzensport?

Dirty Videos... es gibt sie auch im Fahrsport!

Erst vor wenigen Stunden wurde Hippoevent ein scheinbar tierschutzrelevantes Video von einem internationalen Fahrturnier zur Veröffentlichung angeboten - anonym und gegen Bezahlung. Auf solche Angebote gehen wir bei Hippoevent nicht ein.

Aber das ändert nichts an dem schlechten Gefühl das wir - mit den Vorgaben, die wir uns seit Jahren gesetzt haben, dass das Wohl des Pferdes immer an erste Stelle stehen muss - dabei haben.

Eines möchten wir mal ganz deutlich festhalten - das Verbot von Foto- und Videoaufnahmen, die Ignoranz und das Wegschauen der Turnier Funktionäre und der Mitglieder des FEI Driving Committee, und auch das nur hinter vorgehaltener Hand darüber zu sprechen - ist unserem schönen Fahrsport nicht förderlich.

Wie sagte schon der legendäre Moderator Hans-Heinrich Isenbart „Und vergessen Sie die Pferde nicht!“

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Team Hippoevent | eine sehr nachdenkliche Jacqueline Zimmermann