...auch die FEI Gebühren! Muss das sein? Ein Kommentar von Jacqueline Zimmermann:
Die FEI-Generalversammlung hat am 7. November 2025 in Hongkong die neue internationale Gebührenordnung für das Jahr 2026 beschlossen. Diese Entscheidung bringt Veränderungen mit sich, die alle Athleten und Pferde betreffen, die an FEI Turnieren teilnehmen möchten.
Erhöhung der Registrierungsgebühren ab 2026
Ab dem Sportjahr 2026 werden die jährlichen Registrierungsgebühren für Reiter, Fahrer und Sportpferde spürbar angehoben. Die FEI begründet diesen Schritt unter anderem mit global gestiegenen administrativen und infrastrukturellen Kosten sowie Investitionen in digitale Systeme und Welfare-Programme.
Gemäß der neuen Regelung betragen die jährliche FEI Reiter & Fahrer Registrierung als auch die jährliche FEI-Sportpferderegistrierung fast 60.- Euro:
Quelle: FEI FINANCIAL CHARGES 2026 → LINK
Warum, und für wen, ist die Registrierung bei der FEI notwendig?
Die jährliche FEI-Registrierung ist verpflichtend für die Teilnahme an allen internationalen Turnieren (CSI, CDI, CEI, CAI usw.). Sie gewährleistet:
• die internationale Startberechtigung,
• eine korrekte Identifikation im FEI-System,
• die Teilnahme an FEI-Veterinär- und Welfare-Programmen,
• eine einheitliche sportliche Datenerfassung und Ergebnisverwaltung.
Ist eine Gebührenerhöhung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wirklich notwendig?
"Teuer ist nicht nur das, was viel kostet – teuer wird, was man sich bald nicht mehr leisten kann!"
Gerade jetzt, in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten, stellen Preissteigerungen in fast allen Bereichen, Viele vor große Fragen. Zahlreiche Sportlerinnen und Sportler, aber auch Vereine und Pferdebesitzer, stehen bereits unter erheblichem finanziellen Druck. Die Kosten für Pferdehaltung, Veterinärbetreuung, Transport, Ausrüstung und Turnierteilnahmen sind in den vergangenen Jahren extrem gestiegen – jede zusätzliche Belastung wirkt sich unmittelbar auf die Aktivitäten im Pferdesport aus.
Daher erscheint es berechtigt zu hinterfragen, ob solche Maßnahmen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung des Pferdesports sind. Vielmehr wäre es wünschenswert, dass die FEI und die nationalen Verbände andenken würden, den Zugang zum internationalen Sport einfacher, weniger aufwendig und finanziell tragbar zu gestalten - und statt die Kosten zu erhöhen an Einsparungsmassnahmen zu denken.
Nur ein Sport, der leistbar, gut organisiert und zugänglich bleibt, kann sich langfristig positiv entwickeln und neue Generationen anziehen. Eine Stärkung des Pferdeports gelingt nicht durch zusätzliche Hürden, sondern durch faire Rahmenbedingungen, die es Athleten und Pferdebesitzern ermöglichen, ihre Ziele zu verfolgen, ohne durch immer höhere Belastungen ausgebremst zu werden.
Fahrsport ist nicht Reitsport
Fahrsport ist nicht Reitsport - nicht alle Pferdesport-Disziplinen sind miteinander gleichzusetzen – weder in ihren Anforderungen noch in ihren organisatorischen und finanziellen Aufwendungen. Dennoch betreibt die FEI seit Jahren eine zunehmend rigide Gleichsetzung aller Disziplinen, sowohl im Regelwerk, als auch bei den Kostenstrukturen.
Viele dieser Vereinheitlichung mögen in reitenden Disziplinen praktikabel erscheinen, haben jedoch für den Fahrsport teils gravierende Nachteile. Ein Beispiel - neben der aktuellen Anhebung der FEI Registrierungskosten - ist das von der FEI verpflichtend eingeführte Ponymessen.
Für einen durchschnittlichen Pony-Springreiter, der mit zwei oder drei Ponys international unterwegs ist, ist dieser Aufwand noch vertretbar. Ganz anders stellt sich die Situation jedoch für Pony-Vierspännerfahrer dar: Dort müssen nicht ein oder zwei, sondern vier – fünf - sechs... – Ponys gemessen, und den FEI-Vorgaben entsprechend bei einem Messtermin, der oft hunderte Kilometer entfernt ist, vorgestellt werden - und das Ganze bezahlt werden.
Der organisatorische, logistische und finanzielle Druck vervielfacht sich im Fahrsport, wird jedoch in vielen FEI-Reglementierungen kaum differenziert berücksichtigt. Genau hier entsteht ein struktureller Nachteil, der die Disziplin belastet und ihre Weiterentwicklung gefährdet.
Warum der Fahrsport besonders betroffen ist:
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Mehrspänner: Ein Vierspänner bringt organisatorisch und logistisch einen völlig anderen Aufwand mit sich als ein einzelnes Dressur oder Springpferd.
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Weniger internationale Turniere: Dadurch entstehen erheblich längere Anfahrtswege – mit allen Konsequenzen: höhere Mautkosten, deutlich höhere Ausgaben an der Tankstelle und mehr Transportaufwand insgesamt.
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Deutlich aufwendiger und umfangreicher: Von Kutschen und Wägen über Geschirre für mehrere Pferde, bis zum Team Management, den Transport Aufwendungen ist der finanzielle und logistische Rahmen wesentlich größer als in den Reitdisziplinen.
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… und vieles mehr: Der Gesamtaufwand skaliert im Fahrsport auf eine Weise, die mit klassischen Reitdisziplinen schlicht nicht vergleichbar ist.
Deshalb denke ich, ist es dringend an der Zeit, dass in Lausanne darüber nachgedacht wird, die Athleten in diesen herausfordernden Zeiten tatsächlich zu unterstützen – und gegebenenfalls auch bei den eigenen Strukturen und Prozessen Einsparungen vorzunehmen, liebe FEI. Es braucht endlich Signale, die den Sport wieder einfacher, zugänglicher und bezahlbarer machen.
Wo sind die Leute die sich bei der FEI für den Fahrsport einsetzen?
Für Fahrer wird alles komplexer, bürokratischer und vor allem: immer teurer. Der Fahrsport braucht dringend Entlastungen – für alle Aktiven!
In diesem Artikel thematisieren wir nicht die enormen Kosten, Vorschriften und Funktionär Aufwändungen, mit denen Veranstalter von Fahrturnieren konfrontiert sind. Alles stieg in den letzten Jahren enorm. Und eines lässt sich nicht übersehen: Neue Turnierveranstalter im FEI Fahrsportkalender sind rar – während gleichzeitig immer mehr traditionelle Turniere abgesagt werden, oder ganz verschwinden.
Genauso verhält es sich mit den Starterlisten... ein Anstieg an Turnier Teilnehmern ist nicht zu sehen.
Ich bin überzeugt: Im Fahrsport wären ein paar gut gesetzte Paraden - ein bisschen "Hoho" und Tempo zurück - dringend nötig.
Bitte macht es den Fahrern wieder wirtschaftlich und bürokratisch einfacher – und nicht durch immer mehr Vorschriften, immer kompliziertere Abläufe und stetig steigende Kosten schwerer.
Gemeinsamkeit ist schön – aber so bleibt der Fahrsport auf der Strecke! Einheitliche Regeln und Bestimmungen für alle Disziplinen im internationalen - und auch nationalen Sport - um jeden Preis? Der Fahrsport zahlt ihn!
und...wir brauchen wieder Leute die für den Fahrsport "brennen" - an den massgeblichen Positionen! Die sich mit Leidenschaftlich für den Fahrsport engagieren.
Jacqueline Zimmermann | Hippoevent
















