PFERDESPORT Journal: Danke Fred Freund

Wir freuen uns, dieses Artikel des Pferdesport Journals auf Hippoevent zu veröffentlichen:

Danke Fred Freund – nach 15 Jahren als Landestrainer ist Schluss

Seit 2009 hat Fred Freund die hessischen Fahrer als Landestrainer trainiert. Zum Jahresende schied die selbst hoch erfolgreiche Fahrsportgröße aus ihrem Amt aus.

Eine Verabschiedung in einem festlichen Rahmen wie in der Frankfurter Festhalle – das wollte er nicht. Der immer viel Ruhe und Gelassenheit ausstrahlende Ausbilder blieb gerne eher im Hintergrund.

Mit einem Präsentkorb bedankten sich Fahrausschuss-Sprecher Uwe Fuchs und Ausschussmitglied Scarlett Sophie Grünewald zum Jahresende bei dem langjährigen Landestrainer für sein jahrelanges Engagement im hessischen Fahrsport.

Zu seinem 70. Geburtstag 2021 sagte er noch: „Solange wie ich fit bin und es mir Spaß macht, werde ich dieses Amt gerne noch ausüben.“

Denn ihn fasziniert am Fahrsport am meisten, aus zwei oder drei Pferden einen harmonischen Zweispänner zu entwickeln.

„Und das anders als beim Reiten ohne die Einwirkung von Kreuz- und Schenkelhilfen. Noch schöner ist es natürlich, einen Viererzug zusammenzustellen und zu einer Einheit zusammenwachsen zu sehen“, schwärmt Freund.

Das spürte man auch im Training. Vor allem die Zwei- und Vierspänner-Fahrer griffen gerne auf seine Erfahrung zurück. In den Neunzigern hatte er die Tätigkeit schon einmal für drei Jahre ausgeübt. Damals fuhr er selbst noch aktiv. Mit den eigenen sportlichen Ambitionen und
er eigenen Bäckerei in Neu-Isenburg, ließ sich das Amt damals noch schwer vereinbaren.

Mit 14, 15 Jahren hat Fred Freund bereits das zweite Vierspänner-Gespann seines Vaters auf
Turnieren vorgestellt. Mit 17 ist er erstmals als bis heute jüngster Teilnehmer beim CHIO in Aachen in
der Kombinierten Wertung, dem Talbot-Preis, gestartet, hat sogleich die Vierspänner-
Gebrauchspferdeprüfung gewonnen und wurde in der Gesamtwertung Zweiter.

1976 konnte er den Talbot-Preis gewinnen, was wie alle Siege in den Hauptprüfungen an der Wand des Aachener Richterturms verewigt ist. Ebenfalls 1976 konnte der Neu-Isenburger das Deutsche Fahrderby in Hamburg und das CAI in Donaueschingen gewinnen, ein Jahr später die Deutsche Meisterschaft der Vierspänner in seiner Heimatstadt.

Insgesamt wurde Fred Freund zweimal Deutscher Meister bei den Vierspännern (1969, 1977) und fünfmal nationaler Vize-Champion, außerdem wiederholt Hessenmeister bei den Vier- und Zweispännern. Bei Letzteren zuletzt 2013.

In den siebziger Jahren holte er verschiedene EM-Mannschaftsmedaillen und bei der WM 1976 gehörte er zum deutschen Silberteam. Offiziell verabschiedet vom Vierspänner-Sport wurde Fred Freund im Jahr 2009 in Riesenbeck: „Da bin ich noch einmal an den Start gegangen und Michael war wie in den
Anfangszeiten mein Groom“, erinnert sich Fred Freund und lacht.

2009 wurde die familieneigene Bäckerei stillgelegt und seitdem war er als Landestrainer tätig und verhalf den hessischen Fahrern zu
zahlreichen Einzel- und Mannschaftserfolgen.

Foto: sportfotos-lafrentz.de

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