Fiaker.info: Spanische Hofreitschule & Fiaker – Die differenzierte Wahrnehmung zweier Traditionen.
Seit dem Rauswurf des Oberbereiters & Skandal rund um die Spanische Hofreitschule scheinen sich dunkle Wolken über der berühmten Institutionseinrichtung zusammenzubrauen.
Manche bangen gar um die Zukunft der legendären Reitschule, während es andere dem suspendierten Oberbereiter gleichtun und erstmals öffentlich Kritik an der "Spanischen" aussprechen.
Mit Kritik und der Furcht um die eigene Existenz sind sind die Wiener Fiaker schon lange konfrontiert. Nun scheinen diese Themen auch für die bis dato unantastbar wirkende Spanische Hofreitschule zum Problem zu werden. Grund genug uns mit der Frage zu beschäftigen: Warum werden zwei der weltweit bekanntesten Pferde-Institutionen und Kulturgüter so unterschiedlich in der Öffentlichkeit wahrgenommen? Die Ansätze dazu könnten kaum unterschiedlicher sein... Als die Institutionen der Wiener Fiaker und der Spanischen Hofreitschule im 17 Jahrhundert Einzug in die Gesellschaft der Stadt Wien hielt, waren die Aufgaben klar geregelt.
Fiaker sorgten für die Mobilität und die Hohe Reitkunst war Bestandteil der Kriegskunst und somit der Spanischen Hofreitschule. Mit dem Lipizzaner wurde ein Karstpferd nach Militärischen Aspekten gezüchtet.
Mit Ende des ersten Weltkrieges und somit dem Verlust des hohen militärischen Stellenwert des Pferdes sicherte die Spanischen Hofreitschule den Fortbestand der Schule, die nun dem Landwirtschaftsministerium unterstellt wurde und auch heute noch ist.
Eineinhalb Jahre nach Kriegsende fand die erste öffentliche Vorführung statt.
Währenddessen haben sich auch die berühmten Wiener Fiaker neu erfunden. Das Auto galt als zukunftssicheres Transportmittel, die Fiaker punkteten nunmehr mit nostalgischen Vergnügungsfahrten und mit ihren legendären Fahrkünsten und Pferde "Know-How". Der zunehmende Wirtschafts- und Reiseboom nach den Kriegen festigte den Status beider Institutionen als Touristenattraktion.
Wirtschaftlichkeit & Pferdewohl – ein Widerspruch?
Durch Bestrebungen zur wirtschaftlichen Optimierung, wurde im Jahr 2001 eine Gesellschaft öffentlichen Rechts „Spanische Hofreitschule – Lipizzaner Gestüt Piber“ gegründet. Eigentümer ist weiterhin der Bund. Ein eigenes Gesetz für die Spanische Hofreitschule legte die Aufgaben, wie die Ausübung und Bewahrung der Hohen Schule der klassischen Reitkunst sowie die Fortführung der traditionsgemäßen Zucht der Lipizzaner fest.
Zeitgleich zu der Neuausrichtung der Spanische Hofreitschule (SRS) wurden die rund 20 Betriebe der Wiener Fiaker einem immer höheren medialen Druck ausgeliefert. Fragwürdige Tierschutzorganisationen mit noch fragwürdigeren Mitteln, erkannten die Wiener Fiaker als neues Zugpferd zur Beschaffung von Geldmitteln.
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Lesenswerte Zeilen von Marco Pollandt & Manfred Rieger