Ein Pionier des Fahrsports lebt nicht mehr. Manfred Grauszer verstarb am Pfingstmontag im 69. Lebensjahr. Er war in den ersten Jahren des Fahrsports massgeblich an dessen Gestaltung und der Entwicklung des Österreichischen und internationalen Fahrsport beteiligt.
Er war Mitglied des FEI Driving Committees, bildete international und national Fahrsport-Richter aus, und war ein profunder Kenner der Regelwerke im nationalen und internationalen Fahrsport, deren korrekte Umsetzung ihm ein grosses Anliegen war.
Geprägt durch seinen Beruf als Topjurist, und seiner beruflichen Spitzenposition bis hin zu Präsident des Landesverwaltungsgerichts Burgenland, waren ihm klare Entscheidungen wichtig. Mit seinen detailierten Kenntnissen der internationalen Fahrsportregeln, deren Entstehungsgeschichte, sowie der umfassende Erfahrungen bei der Entwicklung des Fahrsports zu einem internationalen modernen Sport, war es eine grosse Freude und ein Erlebnis Manfred Grauszer getroffen zu haben. Er konnte viel darüber erzählen, sehr ausführlich darüber berichten und die Entwicklungen hervorragend analysieren. Schade, dass ihm Ereignisse anregten, viel zu früh, dem Fahrsport "lebe Wohl" zu sagen.
Bis 2015 war Manfred Grauszer FEI Fahrsport Richter.
Präsident des Landesverwaltungsgerichts
41 Jahre stand der Manfred Grauszer im Dienst des Landes Burgenland. Nach verschiedenen beruflichen Stationen kam er 1991 zum Unabhängigen Verwaltungssenat (UVS) und stieg dort 2002 zum Präsidenten auf. Ab 2014 übernahm er die Spitze des Landesverwaltungsgerichts. Er wurde dort Präsident und übte diese Funktion bis zu seiner Pensionierung im Dezember 2019 aus.
Der interessanteste Fall aus seiner Sicht war der Streit wegen zunächst illegaler Auspflanzung von Uhudlerreben im Südburgenland. Das Landesverwaltungsgericht holte Gutachten aus Deutschland ein und hob die eigenen Rodungsbescheide letztendlich auf. „Insoweit haben wir einen Beitrag zur Rettung des Uhudlers geleistet“, so Grauszer.
„Mit Manfred Grauszer verliert das Burgenland eine vielseitige Persönlichkeit, die mit hohem fachlichen Verständnis und großem persönlichen Einsatz die Verwaltungsgerichtsbarkeit im Land wesentlich geprägt hat. Mein tiefes Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden den Angehörigen Manfred Grauszers“, so der Burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil in einer Aussendung.
Ein Leben ist vergänglich, doch die Liebe und die Erinnerung an einen geliebten Menschen bleiben für immer!
Im Namen der weltweiten Fahrsportszene möchten der Familie, seinen Wegbegleitern und Freunden unser aufrichtiges Beileid aussprechen.
Hippoevent | Jacqueline Zimmermann
Text Auszüge ORF Burgenland