CAN Schildau GER 2020

Verlorenes Hufeisen brachte Glück

Deutsche Meisterschaften in Schildau in jeder Hinsicht ein Erfolg

Die Deutschen Meisterschaften der Einspänner Ponys, Pferde und Parafahrer
2020 sind Geschichte. Es war eine außergewöhnliche Meisterschaft unter besonderen
Bedingungen bei bestem Wetter und meisterlicher Stimmung. Bereits am Sonnabend
machten die Starter die Sieger in den Kategorien Dressur und Kegelfahren aus, bevor am
Sonntag das Geländefahren über die Kombisieger und somit die Meistertitel entschied.
Atmosphärisch war das Wochenende eine Wucht: Spritzendes Wasser am
Wasserhindernis, der klopfende Galopp bei der Fahrt über die Holzbrücke und die
anfeuernden Rufe und das Klatschen der Teammitglieder auf den Besucherrängen. Fazit
der Deutschen Meisterschaften: Alles gut gegangen, alles richtig gemacht und ein
verlorenes Hufeisen als Glücksbringer für alle.
Es ist geschafft. Wolfgang Rühling der 1. Vorsitzende der Schützengilde Schildau zeigt sich dankbar:
„Wir sind glücklich, dass alles gut geklappt hat. Ein großes Dankeschön an die FN, den Sächsischen
Pferdesportverband und alle, die aktiv an der Umsetzung der Veranstaltung mitgewirkt haben!“
Heiner Lehrter, Mitglied des Vereins IG Fahren für Menschen mit Behinderung e.V. war über seine
Leistungen am Sonnabend nicht ganz zu frieden. „Die Dressur der Para-Fahrer habe ich zwar
gewonnen, aber beim Kegelfahren habe ich 14 Fehlerpunkte gesammelt. Dass ärgert mich. Jetzt gilt
es beim Geländefahren alles zu geben.“ Als Unterstützung hat Heiner Lehrter Enkelin Lena als
Beifahrerin mit auf dem Wagen. Richtig gelungen findet der Para-Fahrer aus Westfalen die
Umgestaltung des Arena-Geländes: „Das bedeutet für uns behinderte Menschen mehr
Bewegungsfreiheit und damit mehr Integration. Man hat sich hier viele tolle Sachen einfallen lassen
und so erhalten wir ein Stück mehr Lebensqualität zurück.“ Allein die Sanitäranlagen seien ganz
außerordentlich. „Und außerdem kümmert sich das Team der der Schützengilde ganz hervorragend
um uns. Man tut hier unendlich viel für den Fahrsport“, freut sich Heiner Lehrter und betont:
„Deswegen kommen wir alle immer wieder gern hierher.“
Para-Fahrer Markus Beerhues aus Gütersloh startete in Schildau bereits zum dritten Mal. Nach dem
ersten Wettkampftag zeigte er sich nicht ganz zufrieden. „Ich bin mit einem jungen Pferd gestartet,
das sieht noch zu viel“, nahm es der Para-Fahrer sportlich. Die Dressur am Vortag sei zwar entspannt
gewesen, aber vor dem Geländefahren habe er immer wieder Respekt, „weil Pferd und Fahrer doch
sehr gefordert sind“. Über die Barrierefreiheit der Pferdesport-Arena äußerte er sich lobend: „Ich
habe schon viele Anlagen gesehen, keine ist wie diese. Toll ist, dass die behindertenfreundlichen
Sanitäranlagen direkt beim Fahrerlager liegen und man keine weiten Wege in Kauf nehmen muss.“
Auch sei die Anlage damit ohne weitere Hilfe für behinderte Fahrer zu erkunden. Das sieht auch
Stefan Wortmann so. Der westfälische Para-Fahrer sagt: „Die Hindernisse sind pferdefreundlich, fair 

und bestens ausgeflaggt. Die gesamte Anlage ist gut überschaubar und für Teilnehmer wie auch
Gäste sind die Hindernisse super einzusehen. Als Para-Fahrer kann man selbstbestimmt und ohne
andere Hilfe überall hingelangen.“
Ebenso gute Stimmung und viel Anerkennung für die Veranstalter gab es von Seiten der Einspänner
Ponys und Pferde. Für Pia Haschmann war es die erste Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft

Einspänner und in Schildau. Die Fahrerin mit der Gespann-Nummer 33 aus Westfalen fand hier „Top-
Bedingungen trotz technisch anspruchsvoller Wettkämpfe.“ Das Resümee der Teilnehmerin: „Der

Verein gibt sich hier große Mühe, das muss man wirklich anerkennen. Ich finde es sehr toll, dass die
schönen Hindernisse auf der Anlage ihre eigene Geschichte erzählen und man so noch etwas über
Ort und Region erfährt.“
Nach einem starken Wettkampfwochenende standen die Deutschen Meister der Einspänner Pferde,
Ponys und Para-Fahrer am Sonntagnachmittag schließlich fest. Den Titel bei den Pferden holte sich in
der kombinierten Prüfung Fokko Straßner (RG Schillerslage e.V.) vor Dieter Lauterbach (RFV Kelkheim
e.V.) und Jens Motteler (PSV Hohe Eichen). Deutsche Meisterin Einspänner Ponys wurde Sandra
Schäfer (FSG Westfalen e.V.), gefolgt von Niels Grundmann (RV Fredenbeck). Die Bronzemedaille
erfuhr sich Anna Genkinger (RG Hof Georgenau). Ivonne Hellenbrand (RFV 1929 Mainz Gonsenheim
e.V.) darf sich Deutsche Meisterin Einspänner bei den Para-Fahrern nennen. Sie verwies Alexandra
Röder (RV Rheinische Höhen e.V.) und Heiner Lehrter (RV Ibbenbüren e.V.) auf Rang Zwei und Drei.

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